Ausstellung „Gradec Ljubljana – dve mesti dve reki“ LJUBLJANA

2020-12-01_587

Gemeinsamkeiten und Gegensätze

Zwei Städte, Hauptstädte ihrer jeweiligen Region bzw. eines Staates, mit ungefähr 300.000 Einwohner*innen, beide liegen an einem Fluss: Graz an der Mur, Ljubljana an der Ljubljanica. Wie kommt es aber, dass die wesentlich kleinere Ljubljanica in der slowenischen Hauptstadt viel stärker präsent ist als die Mur in Graz? In Ljubljana findet sich reges städtisches Leben in den Fußgängerzonen an beiden Ufern des Flusses, mit Càfes, Bars und Restaurants, hier befinden sich aber auch imposante Brücken und große öffentliche Gebäude. Und: Der Fluss wird entlang einer langen Strecke mit einem regelmäßig verkehrendem Boot befahren. In Graz ist die Mur in ihr Flussbett eingegraben, ringsum von Gebüsch und Bäumen umgeben und nicht wirklich zugänglich. Wird sich das mit dem neuen Murkraftwerk ändern?

Christine Kertz hat sich diesen Fragen im Rahmen ihres Aufenthalts in Ljubljana gestellt und dazu intensiv recherchiert. Sie war als Artist-in-Residence von der staatlichen slowenischen Kulturinstitution JSKD (Javni sklad republike Slovenije za kulturne dejavnosti) ausgewählt worden und arbeitete im Sommer 2019 im Residence Centre Cankarjeva.

 Die Künstlerin hat zunächst in Ljubljana, nach ihrer Rückkehr in die Steiermark auch in Graz, den Tönen, Bildern, Zeichen und Ritualen entlang der jeweiligen Flüsse nachgespürt, sie künstlerisch dokumentiert, Bezüge hergestellt und sie hinterfragt. Was findet sich sowohl in Ljubljana als auch in Graz, wie gehen die Menschen mit diesen Gegebenheiten, insbesondere mit Flora und Fauna um? Und wie kann man die Städte am besten erkunden, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad oder per Boot? Gibt es hier Übereinstimmungen oder aber nur Unterschiede?

Christine Kertz hat ihre Erfahrungen in beiden Städten anhand von Fotos, Zeichnungen, Bildern und/oder Druckgrafiken festhalten sowie jeweils einen spezifischen Text zu jeder Stadt verfasst. Das Resultat ist eine Art Tagebuch, das zusammen mit weiteren Kunstwerken, die im Rahmen der Recherchen und in weiterer Folge in ihrem Atelier produziert wurden, zunächst in Ljubljana und dann in der Steiermark als Ausstellung präsentiert werden.

©Edith Risse, Kunsthistorikerin und Kuratorin

Die Ausstellung ist von 16.01 bis 31.01.2020 zu sehen.

Finžgarjeva galerijaKolezijska ulicaLjubljana, Ljubljana, 1000Slowenien